Stichwort | Erklärung |
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Abbindezeit | Die Abbindezeit beginnt beim Zusammenfügen der zu verklebenden Materialien, also der Verpressung. Sie ist abgeschlossen, wenn der Klebstoff eine ausreichende Festigkeit zur Aufnahme der nach der Verpressung einwirkenden Kräfte aufgebaut hat. |
Acrylate | Sind synthetische Polymere, die einzeln oder in Kombination mit anderen Polymeren rezeptiert werden können. |
Adhäsion | Mit dem Begriff Adhäsion wird die Haftung eines Klebstoffes auf einer Oberfläche umschrieben. Man unterscheidet zwischen mechanischer und spezifischer Adhäsion. |
Anfangsklebkraft | Auch Nassklebkraft, Wet-Tack oder Hot-Tack genannt, zeigt, wie gut ein Klebstoff bereits unmittelbar nach dem Zusammenfügen klebt, bzw. wieviel Adhäsion und Kohäsion er im nicht abgebundenen Zustand aufbauen kann. |
Benetzung | Bei jeder Verklebung ist die
Benetzung des zu verklebenden Materiales ausschlaggebend für die Haftung des
Klebstoffs auf dem Material. Wie gut eine Oberfläche benetzt werden kann, ist abhängig von der Oberflächenspannung des Materials. Sie wird angegeben in mN/m oder dyn und kann mit Testtinte oder Teststiften gemessen werden. |
Cracken | Rohöl oder Erdgas wird in Raffinerien durch Cracken in seine Bestandteile aufgespalten. |
Dextrinklebstoff | Klebstoff auf Basis von dextrinierter Stärke. Häufigste Träger sind Weizen, Kartoffeln, Mais, Reis oder die Maniokwurzel. |
Dispersionsklebstoff | Auch Weissleim oder Kunstharzklebstoff genannt, ist dieser wässrige, auf synthetischen Polymeren basierende Klebstoff einer der wichtigsten für die Graphische- und Verpackungs-Industrie. |
Endfestigkeit | Endfest ist ein Klebstoff nach vollständiger Trocknung, Kristallierung oder Reaktion. Die Dauer bis zum Erreichen der Endfestigkeit ist unterschiedlich und von Klebstoffsorte, Materialien und Umgebungsbedingungen abhängig. Es gelten folgende Richtwerte: Dispersionen ca. 6 Stunden, Hotmelts und PUR-Hotmelts ca. 24 Stunden |
Erweichungspunkt | Technischer Parameter zum Vergleich der Härte und Hochtemperaturbeständigkeit von verschiedenen Hotmelts. Achtung: Es existieren unterschiedliche Messmethoden, die unterschiedliche Ergebnisse zur Folge haben können. |
Ethylen (Ethen) | Viele Nebenprodukte der Ethylenproduktion dienen als synthetische Rohstoffe für die Klebstoffherstellung. |
EVA – Ethylen-Vinyl-Acetat | ist eines der am meisten verwendeten Polymere für Klebstoffe. Es lassen sich damit sowohl Dispersionen wie auch Hotmelts herstellen. |
Festkörpergehalt | Dies ist der filmbildende Anteil von wässrigen oder lösemittelbasierenden Klebstoffen, der nach dem Wegschlagen oder Verdunsten der flüchtigen Anteile übrig bleibt. |
Fliesseigenschaft (Rheologie) | Die Fliesseigenschaft bestimmt, wie regelmässig und sauber ein Klebstoff aufgetragen werden kann und wie gut er sich verpressen lässt. |
Füllstoffe | Dies sind meist mineralische Stoffe, die Rezepturen beigemischt werden, um bestimmte Eigenschaften zu erreichen. |
Gallerte | Auch Hautleim oder Warmleim genannt. Die Rohstoffe dieses Klebstoffs stammen von tierischen Eiweissen aus Schlachtabfällen. Gallerte wird zum Kaschieren und Überziehen von Papieren und Kartonagen eingesetzt. |
Haftkleber | Auch PSA (= pressure sensitive adhesive) genannt. Dies sind Klebstoffe welche auch iim endfesten Zustand oberflächenklebrig bleiben. |
Harze | Diese sind für die mechanische Adhäsion der Hotmelts verantwortlich. Sie sind heute praktisch alle synthetischen Ursprungs, oder es handelt sich um stark modifizierte Naturprodukte. |
Hotmelt | Englischer und branchentypischer Ausdruck für Schmelzklebstoff. Dieser muss zur Verarbeitung in eine flüssige Form gebracht und auf Temperaturen von 90 bis 190 ° C aufgeschmolzen werden. |
Isocyanate | sind der reaktive Bestandteil von PUR-Hotmelts. Sie reagieren mit Feuchtemolekülen aus Luft und Material. |
J | |
Kasein | ist ein Milcheiweiss und Basis vieler Etikettierklebstoffe für die Getränkeindustrie. Kaseinklebstoffe sind schwitzwasserbeständig und trotdem abwaschbar. |
Kautschuk | ist ein natürlicher oder synthetischer Rohstoff, der sowohl für Dispersionen wie auch für Hotmelts eingesetzt werden kann. |
Kohäsion | Mit dem Begriff Kohäsion werden die Bindekräfte des Klebstoff-Filmes in sich definiert. |
Kolophonium | Wurzelholz-Harz, das in Hotmelts oder wässrigen Klebstoffen zum Einsatz kommen kann. |
Latex | siehe auch Kautschuk |
Metallocene Polyolefine | ist das wichtigste Polymer für Verpackungs-Hotmelts in der Schweiz. Es bietet eine sehr hohe Lichtbeständigkeit, ausgezeichnete chemische Resistenz und Thermostabilität. |
Mineralöle | dienen als weich machende Substanz für Hotmelts. Je nach Verwendungszweck werden sehr hochwertige Ölqualitäten eingesetzt, z.B. für Produkte mit Lebensmittelkontakt oder für medizinische Klebebänder. |
Niederenergetisch | Schlecht benetzbare Oberflächen. |
Non-PSA (Non-Pressure Sensitive Adhesive) | sind Klebstoffe, welche nach dem Abkühlen eine nicht klebrige, trockene Oberfläche aufweisen. |
Oberflächenspannung | Sie bestimmt, wie gut ein Material benetzt werden kann und wird gemessen in mN/m oder dyn. Unterschiedliche Messmethoden liefern unterschiedliche Ergebnisse. |
Offene Zeit | Die offene Zeit umschreibt jenen Zeitraum nach dem Auftrag eines Klebstoffs auf ein Material, innert der die zweite Seite noch gut benetzt wird und eine qualitativ gute Verklebung noch möglich ist. |
Paraffine | sind niedrig schmelzende Wachse auf Basis von Erdölverbindungen. Sie werden in Hotmelts eingesetzt. |
ph-Wert | Der pH-Wert ist ein Mass für den sauren oder basischen Charakter eines wässrigen Klebstoffs. |
Polyester und Polyether | dienen als Polymere für reaktive PUR-Hotmelts. |
Polymer | Das Polymer ist für die grundlegenden Eigenschaften eines Klebstoffs verantwortlich. Man unterscheidet zwischen Homopolymeren (aus einem Monomertyp aufgebaut) und Copolymeren (aus verschiedenen Monomeren aufgebaut). |
Polyvinylacetat und Polyvinylchloracetat | dienen als Polymere für wässrige Dispersionsklebstoffe. |
PSA (Pressure Sensitive-Adhesive) | siehe auch Haftkleber |
PUR Polyurethan-Hotmelts | sind Schmelzklebstoffe, die zusätzlich zur Abkühlung auch chemisch durch Vernetzung mit Luft- oder Materialfeuchte abbinden. Sie benötigen spezielles Anlagen zur Verarbeitung, weisen im endfesten Zustand aber eine enorm hohe Resistenz und Adhäsion auf. |
Q | |
Rheologie | siehe Fliesseigenschaft |
Rückstellkräfte | des verklebten Materials sind besonders bei Verwendung weicher Klebstoffe besonders zu beachten. |
Stabilisatoren | werden Rezepturen beigemischt, um Klebstoffe vor äusseren Einflüssen (Hitze, Licht) zu schützen. |
Terpenharze | sind Harze aus Orangen und weisen einen typischen Geruch auf. Sie werden zur Lösung spezieller Adhäsionsprobleme eingesetzt. |
U | |
Viskosität | ist der Fachbegriff für den Rührwiderstand einer Substanz und besagt, ob ein Klebstoff eher dünn- oder dickflüssig ist. Messeinheit ist Millipascal pro Sekunde (mPa/s). Je niedriger die Zahl, desto dünnflüssiger ist der Klebstoff. Unterschiedliche Messmethoden liefern unterschiedliche Ergebnisse. |
Wachs | ist ein wichtiger Rohstoff für Hotmelts. Mit der Auswahl des Wachstyps können Erweichungspunkt sowie offene und Abbindzeit beeinflusst werden. |
Weichmacher | Werden an einen Klebstoff spezielle Eigenschaften in Bezug auf Flexibilität gestellt, so wird oft ein Weichmacher eingesetzt. Dieser kann natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein. Weich machende Substanzen (z.B. Öle oder gasförmige Essenzen daraus) können fertig abgebundene Klebstoffe auch angreifen. |
X | |
Y | |
Zellstoffkleister | Natürlicher Klebstoff aus Holz, Cellulose. |